Wasser – Quell des Lebens

„Sie sind nicht krank, Sie sind durstig“ – Die Heilkraft von Wasser und Salz,

so lautet ein Buchtitel des Arztes Dr. Batmanghelidj, indem er anhand zahlreicher Beispiele aufzeigt, wie sich Wassertrinken auf die Gesundheit auswirkt. Anschaulich erläutert er, welche Symptome, Krankheitsbilder und Beschwerden als Schreie des Körpers nach Wasser zu verstehen sind und wie sich Wassermangel (vor allem wenn er chronisch wird) im Organismus zeigt.

Wusstest du zum Beispiel, dass du pro Kilogramm Körpergewicht 30 ml Wasser pro Tag brauchst. Das sind bei 70 kg rund 2,1 l Trinkwasser pro Tag.

Das klingt viel, doch wenn du bedenkst, dass jede deiner Weichteil-Zellen zu 75% aus Wasser besteht, wird schon eher klar, wie wichtig, diese Substanz für unser Leben und unsere Gesundheit ist.

Schwarztee, Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke zählen hier nicht, da sie entwässernd wirken. Bei Alkohol, ist es sogar so, dass der Körper für dessen spätere Ausscheidung viel mehr Wasser benötigt als ihm dadurch zugeführt wird (je hochprozentiger, desto mehr Wasser ist nötig), weshalb es absolut sinnvoll ist bei Alkoholkonsum immer wieder ein Glas Wasser zu trinken. Zum Glück wird heute schon in vielen Lokalen zumindest zu Rotwein ein Glas Wasser dazu serviert.

Das Buch liest sich (für mich) wie ein Krimi, bei dem die genialen Funktionsmechanismen des menschlichen Körpers ausführlich und allgemein verständlich erläutert werden. Immer wieder kommt es zu einem Aha-Erlebnis, wenn beschriebene Symptome mit selbst erlebten Beschwerden verglichen werden.

Wusstest du z.Bsp. das Asthma, Allergien, Bluthochdruck, Diabetes, Kopfschmerzen, Migräne, Gelenkbeschwerden, Müdigkeit, aber auch Depression und viele andere Symptome und Krankheiten häufig Zeichen eines zum Teil bereits chronischen Wassermangels sind.

Ist es nicht Wahnsinn, dass wir in einem Land leben, dass über die weltweit größten Trinkwassermengen pro Kopf verfügt, mit einer Wasserqualität von der andere Länder nur träumen können und wir dennoch an Wassermangel leiden.

Wir verdursten quasi vor dem vollen Krug.

Wasser trinken

Über den Autor – Dr. Batmanghelidj

Wikipedia verrät uns über ihn:
Dr. med. F. Batmanghelidj (gesprochen: Batman-ge-lidsch), 1931 im Iran geboren, lebte und arbeitete seit 1982 in den USA. Er starb 2004 an einer genetisch bedingten Komplikation einer Lungenentzündung

Eine ausführliche Biografie von Dr. Batmanghelidj findest du hier

Mehr über den Autor erfährst du in diesem Interview mit ihm.

Doch wie kam er zu seinen Erkenntnissen

Dr. Batmanghelidj wurde 1979 im Iran aus politischen Gründen inhaftiert. Als sich ein Mitgefangener mit unerträglichen Magenkrämpfen an ihn um Hilfe wandte, verordnete er ihm 2 Gläser Wasser zu trinken, denn Medikamente gab es für die Gefangenen nicht. Zu seiner großen Verwunderung ging es dem Mann bereits nach wenigen Minuten deutlich besser. Durch diesen Vorfall hellhörig geworden ‚behandelte‘ er auch viele andere Gefangene mit Wasser und machte sich Notizen.

Angespornt durch die Entdeckung, dass allein die Gabe von Wasser stressbedingte Magenbeschwerden heilen oder zumindest lindern kann, bat er den Gefängnisdirektor seine Aufzeichnungen der Nachwelt zu erhalten, falls er zum Tode verurteilt werden sollte.

Er entkam den Tod, erhielt eine Gefängnisstrafe von 3 Jahren und setzte seine Studien fort. Als er nach mehr als 2 Jahren vorzeitig entlassen werden sollte, entschied er sich noch weitere 3 Monate im Gefängnis zu bleiben um seine Forschungen fortzusetzen, denn er erkannte, dass ihm nie wieder ein Stresslabor wie dieses zur Verfügung stehen würde.

Die Forschungsergebnisse

Die nächsten 20 Jahre forschte Dr. Batmangehlidj über die gesundheitsfördernde Wirkung von Wasser und erkannte Schritt für Schritt die Zusammenhänge von Wassermangel im Körper und den damit einhergehenden Beschwerdebildern. Seine Erkenntnisse hat er in mehreren Büchern zusammengefasst und konnte damit einer großen Anzahl von Menschen zu einem besseren und gesünderen Leben verhelfen.

Wasser wird für alle wichtigen Aufgaben des Körpers benötigt. So besteht jede Zelle unseres Weichteile zu 75 % aus Wasser, Gehirnzellen sogar zu 85 %. Wasser ist an allen Ausscheidungprozessen beteiligt, dient als Leiter für elektrische Signale im Körper ebenso wie als Transportmittel für alle Botenstoffe. Mach dir einmal bewusst, dass bei einer unzureichenden Wasserversorgung auch dein Blut dickflüssiger wird und sich proportional dazu auch die Blutgefässe verengen (in der Regel um 8 %). Was nicht nur den Blutdruck steigert sondern auch die Gefahr von Thrombosen erhöht.

Dr. Batmangehlidj konnte herausfinden, dass es bei einer unzureichenden Versorgung des Körpers mit dem lebenswichtigen Stoff Wasser zu allererst zu einer vermehrten Ausschüttung von Histamin im Körper kommt. Histamin dient als Regulator für den Wasserhaushalt – aber verursacht in höherer Dosis bzw. in Kombination mit allergenen Stoffen auch mannigfaltige Allergien, ebenso wie Schmerzen. Ein Zivilisationskrankheit die immer weiter um sich greift.

Seinen Studien zufolge leiden ältere Menschen häufiger an Diabetes II, weil bei ihnen im Laufe der Jahre das Durstempfinden immer mehr schwindet. Er zeigt auf, das chronischer Wassermangels zu Diabetes II, der sogenannten Altersdiabetes, führt. Wenn das Gehirn Gefahr läuft, aufgrund chronischem Wassermangels Schaden zu nehmen, setzt es einen Mechanismus in Gang um sich besser mit Energie versorgen zu können. Es hindert die insulinproduzierenden Zellen daran Insulin auszuschütten, um den Zuckergehalt des Blutes zu erhöhen. Denn die Gehirnzellen sind die einzigen Zellen im Organismus, die den Zucker im Blut direkt zur Energiegewinnung nützen können, alle anderen Zellen sind auf Insulin als Transmitter angewiesen. Dieser genialer Schutzmechanismus dient der kurzfristigen Überbrückung von Wasserengpässen und schützt unser Gehirn. Doch sollte der Wassermangel weiter bestehen bleiben, werden nicht nur die insulinproduzierenden Zellen dauerhaft geschädigt oder zerstört, sondern auch alle anderen Zellen im Körper werden nur noch unzureichend mit Energie versorgt.

Mir erscheint das absolut logisch. Wenn jemand an Diabetes II leidet, wird ihm/ihr zuerst einmal empfohlen abzunehmen. Doch was macht man, wenn man Gewicht verlieren will? Man isst weniger, weshalb der Körper auch weniger Wasser für die Verdauung braucht. Man reduziert Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke ebenso wie Limonaden und trinkt stattdessen Wasser oder Kräutertees – führt dem Körper also Wasser zu. D.h. ganz unbewusst wird der Wasserhaushalt im Körper verbessert.

Auch in allen gesundheitlichen Akutfällen, bekommt der Patient im Krankenhaus erst einmal eine Infusion mit einer Kochsalzlösung. Also Wasser und Salz. Wieso nutzen wir diese Erkenntnis dann nicht im Alltag für uns? Sicher nicht aus Wassermangel.

Was eine unzureichende Wasserversorgung des Körpers mit Symptomen wie Ödemen, Verstopfung, Sodbrennen, Völlegefühl nach dem Essen, Magenschleimhautentzündungen, Osteoporose, Kopfschmerzen oder Migräne zu tun hat, kannst du im Buch von Dr. Batmanghelidj nachlesen:

Sie sind nicht krank, Sie sind durstig!:
Heilung von innen mit Wasser und Salz

Wie kannst du deinen Wasserhaushalt leichter erhöhen

2 l Wasser am Tag zu trinken erscheint dir vielleicht schwer, doch mit einem kleinen Trick geht es leichter. Starte den Tag doch mit 2 Gläsern Wasser auf nüchternen Magen. Damit hast du schon mal einen Grundstein von 0,5 l gelegt.

Wenn du dann noch etwas 30 min vor jeder Mahlzeit wieder 1-2 Gläser Wasser trinkst (vielleicht mit einer Prise Salz), wirst du automatisch weniger essen, denn dein Körper ist bereits mit Wasser und Salz versorgt. Und er muss das Salz nicht ausschließlich aus der Nahrung gewinnen.

2,5 Stunden nach jeder Mahlzeit nochmal 1-2 Gläser verbessern deine Verdauung und du hast deinen  Tagesbedarf an Wasser meist schon gedeckt.

Selbst wenn dir das Trinken von 2 Gläsern Wasser auf einen Sitz anfangs noch etwas schwer fallen sollte, du gewöhnst dich schnell daran. Ich hab für mich herausgefunden, am besten geht es, wenn das Wasser in etwa Zimmertemperatur hat – so ‚flutscht‘ es am besten :D. Ist das Wasser jedoch zu kalt, dann wehr sich mein Körper dagegen und ich kann viel weniger trinken.

Wenn du dann noch gelegentlich ein paar Salzkörner auf deinen Handrücken streust und ableckst, hat dein Körper sicher genug Salz. Natürlich ist auch in deiner Nahrung Salz enthalten, doch da ich nicht weiss wie du dich ernährst, ist es besser ein wenig mehr Salz zuzuführen als zu wenig. Und überschüssiges Salz wird vom Körper sowieso wieder ausgeschieden. Laut Dr. Batmanghelidj braucht unser Körper rund 1/4 Teelöffel Salz pro Tag.

Zusätzlich kannst du natürlich deinen geliebten Kaffee oder Schwarztee trinken. Doch da Kaffee und Schwarztee entwässern, zählen sie nicht zur deiner Wasser-Tagesration.

Bei Alkohol solltest du bedenken, dass der Körper vermehrt Wasser zur Ausscheidung des Alkohols braucht, daher ist es gut zu jedem Glas Wein auch ein Glas Wasser trinken – so hast du den Geschmack pur und dein Körper ist bestens versorgt.

Ich habe festgestellt, dass mein Kaffeekonsum ganz automatisch sank, als ich begann morgens schon 2 Gläser Wasser zu trinken. Anscheinend war meine 2. Tasse Kaffee am Morgen, doch mehr dem Durst geschuldet, als dem Genuss.

Solltest du jedoch bereits eine Erkrankung der Nieren oder Herzens haben, frag lieber deinen Arzt, ob 2 Gläser Wasser auf einmal für dich verträglich sind. Geh kein Risiko ein, aber schau, dass du trotzdem genug trinkst.

Wasser trinken 3

Doch um den vollen Nutzen von dieser Wasser-Wiederbelebung zu haben, solltest du auch die übrigen Helferlein kennen, die Dr. Batmanghelidj für ein gesundes Leben nennt.

5 Helferlein für deine Gesundheit

Wasser, Salz, Kalium, Magnesium und Kalzium

Sie versorgen den Körper mit Energie, einerseits durch die Natrium-Kalium-Pumpe (einer Art Kraftwerk auf Zellgeweben) und andererseits durch Hydrolyse, die uns hilft die Energie aus der Nahrung zu gewinnen. Außerdem kann der Körper durch einen ausgeklügelten Mechanismus Energiereserven anlegen, indem er Kalzium im Körper bindet. In Notzeiten kann er auf das gebundene Kalzium zugreifen und die daran gebundene Energie freisetzen.

Damit steht deinem Körper ein gewaltiges Energiepotenzial zur Verfügung, wenn …  ja, wenn du täglich genug Wasser zu dir nimmst.

Wasser

Trink am besten Leitungswasser, denn die Kohlensäure in prickelnden Mineralwässern führt zu einer Übersäuerung des Organismus und außerdem ist zimmerwarmes Leitungswasser in größeren Mengen leichter trinkbar als Mineralwasser. Und wenn du wie ich im Raum Wien wohnst, kommt sogar bestes Hochquellwasser aus dem Wasserhahn.

Salz

Verwende zum Kochen jodiertes Speisesalz (verhindert Jodmangel). Als  Prise zwischendurch eignet sich Meersalz oder Ursalz, wegen seines höheren Mineralstoffanteils. Bedenke, je mehr du trinkst, desto mehr Urin produzierst du und desto mehr Salz wird ausgeschieden. Als Richtwert gibt Dr. Batmangehlidj einen 1/4 Teelöffel als Salzbedarf pro Tag an.

Ob bzw. wie viel Salz du zusätzlich zuführen musst, hängt natürlich von deinen Essensgewohnheiten ab, denn in vielen Nahrungsmittels wie Brot, Käse etc. ist ja bereits Salz enthalten.

Kalium

ist in folgenden Lebensmitteln enthalten: in Bananen, Kartoffeln, Champignons, Kohlrabi, Kürbis, Lauch, rotem Paprika, Vollkornprodukte, Nüsse, Fleisch, Tomatenmark …

Bei einer halbwegs ausgewogener Ernährung erhält der Körper normalerweise genug Kalium.

Kalzium

ist in folgenden Lebensmitteln enthalten: in Broccoli, Grünkohl, Fenchel, Hartkäse (Emmentaler, Parmesan, Gouda, Grana …), Weichkäse (Brie, Mozzarella …) sowie in Mineralwässern.
Mineralwasser mit einem Kalziumgehalt von >150 mg/l ist gut geeignet zur Bedarfsdeckung.

Eine Tabelle über pflanzliche Nahrungsmittel mit einem hohen Kalziumgehalt findest du hier.

Magnesium

kann über Kürbiskern, Leinsamen, Sonnenblumenkern, Kichererbsen, Sojabohnen … gedeckt werden oder über Magnesiumpräparate.
Ich persönlich verwende zusätzlich ein Magnesium-Brausepulver und Magnesium-Öl.

Mehr über das Power-Mineral Magnesium findest du hier.

Bücher von Dr. Batmangehlidj

Sie sind nicht krank, Sie sind durstig!:
Heilung von innen mit Wasser und Salz

Wasser – die gesunde Lösung: Ein Umlernbuch

Die Wasserkur bei Übergewicht, Depression und Krebs

(März 2016)
Fotos: Karl Dworschak

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4 Kommentare, sei der nächste!

  1. Liebe Andrea,
    ich habe Deinen Blog erst jetzt ganz durchgelesen und finde da auch etwas Neues, nämlich dass wir auch Salz brauchen. Sonst hört man ja nur, dass man möglichst wenig Salz essen soll.
    Natürlich weiß ich, dass ich so ca. 2l Wasser trinken soll, aber ich vergesse es immer wieder. Und so ist es gut wenn ich von Zeit zu Zeit daran erinnert werde.
    Also schick mir bitte Deinen Newsletter
    Liebe Grüße
    Eva

    1. Liebe Eva,
      mir ginge anfangs ebenso.
      Doch als mir klar wurde, dass in Spitälern die Erstversorgung nach Zusammenbrüchen häufig in einer Infusion aus Kochsalzlösung besteht und ich mehr über die Zusammenhänge in dem Buch las, wurde mir klar, dass Salz wichtig ist. Doch ebenso Magnesium.
      Doch davon mehr in einem der nächsten Artikeln.
      Liebe Grüße
      Andrea

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