Porträt – Hermann Bauer

Portraitfoto Hermann Bauer

… hat seinen Traum vom Schreiben wahr gemacht.

Im Augenblick schreibt Hermann an seinem neunten Krimi. Wie auch die Werke davor baut er in seine Floridsdorfer Kaffeehauskrimis immer auch etwas Literarisches mit ein. Ferdinand Raimund und seine  Zaubermärchen werden diesmal ein wenig in den Handlungsstrang mit verarbeitet.

Außerdem starten gerade die Lesungen aus dem im Juli 2015 erschienen Krimi „Rilkerätsel“ und er nützt den Sommer um sich fit zu halten, indem er fast täglich mehrere Kilometer joggt.

IMG_3597Wie Hermann Krimiautor wurde

Sprache hat ihn schon immer interessiert. Er studierte Deutsch und Englisch und bereits in jungen Jahren träumte er wie so viele davon, einmal Bücher zu schreiben. Doch außer lustigen Gedichten zu Geburtstagen und einigen abgewandelten Songtexten hat er nicht wirklich viel geschrieben.

Erst kurz vor seinem 50. Geburtstag wurde dieser Jugendtraum wieder lebendig und er überlegte, worüber er schreiben könnte. Da es etwas sein sollte, von dem er wirklich etwas verstand, und da er selbst fast alle deutschen und englischsprachigen Krimis verschlang, war es naheliegend einen Krimi zu schreiben. Er war in Floridsdorf aufgewachsen und die Kaffeehausszene dort kannte er gut, war er doch als Junggeselle jahrelang Stammgast im Café Fichtl. Also wurde der Krimi in einem Floridsdorfer Kaffeehaus angesiedelt. Auch sein Protagonist, der neugierige Oberkellner Leopold, der leidenschaftlich gerne Morde aufklärt, hat ein reales Vorbild – den langjährigen Oberkellner des Café Fichtl.

Anfangs war nur der Wunsch zu schreiben da. Doch als sein erste Krimi „Fernwehträume“ zu 2/3 fertig war, sah er durch die Kontakte einer Lehrerkollegin eine Chance zur Veröffentlichung, was ihn weiter anspornte und seinem Erstlingswerk eine rasche Vollendung bescherte. Aus diesen Kontakten wurde nichts, doch der Wunsch zur Veröffentlichung führte ihn zu einer Verlagsrecherche im Internet – Spezialgebiet Regionalkrimis. Mehrere Verlage wurden angeschrieben und bereits nach einiger Korrespondenz kristallisierte sich der deutsche Gmeiner-Verlag heraus.

Der erste Krimi „Fernwehträume“ erschien dann 2008 in einer Erstauflage von 2000 Stück. Und ich kann mich noch gut erinnern, wie sehr sich Hermann gefreut hat, als er die Nachricht erhielt, dass das Buch in die 2. Auflage gegangen ist und an das Bangen, ob sie wohl auch das 2. Buch nehmen würden. Doch seit damals erschien jährlich ein Krimi von Hermann Bauer im Gmeiner-Verlag, mittlerweile sind es bereits 8 veröffentliche Bücher und viele sind bereits in höhere Auflagen gegangen.

Bei den letzten 4 hat er auch seiner Liebe zur Literatur freien Lauf gelassen und in seine Krimis mit eingebunden. Titel wie „Nestroy-Jux“, „Lenau-Wahn“, „Schnitzler-Lust“und „Rilke-Rätsel“ geben darüber Aufschluss. Und so kann es schon mal vorkommen, dass man auf ein Gedicht trifft, dass sich z.Bsp. nach Lenau anhört und doch aus der Feder von Hermann stammt.

Hermann Bauer bei einer LesungWie ist das mit Lesungen?

Da die Verlage daran interessiert sind, dass die Autoren für ihre Bücher Werbung in Form von Lesungen machen, startete Hermann im Jahr 2008 auch damit. Hier kam ihm seine Erfahrung aus dem Theaterbereich zugute. Da er 10 Jahre lang in einer Schultheatergruppe unter der Leitung des professionellen Regisseurs Markus Strahl (Sohn von Waltraud Haas und Erwin Strahl, und heute Intendant der Wachaufestspiele Weißenkirchen) auf der Bühne stand – häufig in der Hauptrolle – war dieser Schritt nur ein relativ kleiner.

Trotzdem erfordert eine Lesung eine ganz andere Herangehensweise. Sollen doch einzelne charakteristische Szenen zu einem Handlungsstrang verbunden werden, ohne allzuviel preis zu geben. Und Hermann beherrscht diese Kunst wirklich meisterhaft. Die Szenen sind wunderbar gewählt, humorig und lassen genau soviel vom Handlungsablauf erkennen, dass sie den Zuhörern einen Gusto auf das Ganze machen.

Anfangs fanden die Lesungen noch in Locations statt, die durch Kontakte von Freunden und Familie gefunden wurden. Doch heute hat er Lesungen in allen namhaften Buchhandlungen in Wien, wie Morawa, Thalia, Frick, um nur einige zu nennen. Diese Kontakte entstammen sowohl seinen eigenen Bemühungen, als auch den Möglichkeiten, die sich aufgrund seines Beitritts zum Verein der ‚Krimiautoren‘ eröffnet haben.

Die aktuellen Lesungstermine findest du übrigens hier

Einer der Krimis ist auch als Hörbuch erschienen:

Seine Lesungen waren und sind sehr beliebt. Immer wieder kamen Anfragen, ob es die Krimis nicht auch als Hörbuch gibt, vom Autor selbst gelesen „weil er so eine angenehme Stimme hat“.

2014 wurde auch dieses Projekt realisiert und „Schnitzlerlust“ ist auch als Hörbuch im Mono-Verlag erschienen.

Faszinierend – der Schreibstil von Hermann

Da ich mit Hermann seit 22 Jahren verheiratet bin, erlebe ich Vieles ja hautnah mit. Ich liebe seinen Humor und bei uns wird viel gelacht. Was mich aber vor allem an Hermann Bauer – dem Autor – fasziniert, ist sein unkonventioneller Schreibstil. Ich kann immer noch nicht begreifen, wie er das macht.

Selbst wenn er nur noch 15 Minuten Zeit hat, ehe er das Haus verlassen muss, setzt er sich oft hin und schreibt, geht dann pünktlich weg und schreibt Stunden später weiter, ohne dass er den Faden verloren hätte oder etwas an Witz einbüßt. Er macht sich selten Notizen, schreibt sehr spontan. Dialoge entwickelt er im Kopf, geht ein wenig schwanger damit, eher er sie wohl überlegt zu Papier bringt – im wahrsten Sinn des Wortes.

Seine Krimis schreibt er alle mit der Hand auf einen normalen Schreibblock und tippt diese Seiten dann im Abstand von ca. 2-3 Wochen in den PC. Dabei macht er auch gleich die Feinabstimmung bei Dialogen oder Textpassagen. Sobald diese Reinschrift auf dem PC erfolgt ist, verändert sich nur noch wenig bis das fertige Buch zum Lektorieren an den Verlag geht.

Meist startet er mit der Arbeit an einem neuen Buch Anfang des Jahres. Ende November geht das fertige Manuskript an den Verlag, damit es im Juli des darauf folgenden Jahres im Handel ist.

Dezember ist Denkpause, in der Hermann das Grundgerüst des neuen Krimis im Kopf entwirft und nach den Feiertagen, im Jänner, beginnt auch schon die Arbeit am nächsten Buch.

Das Joggen hilft ihm dabei, nicht nur um körperlich fit zu bleiben, sondern auch auch um den Kopf zwischendurch immer wieder freizukriegen.

Die Lebenseinstellung von Hermann Bauer

„Das Leben ist ein Geschenk“.

„Die meisten Situationen kann man mit Humor meistern – nicht alle, aber viele.“

 

Kurzinfo zu Hermann Bauer

  • geboren 1954
  • lebt in Wien, zusammen mit seiner Frau Andrea
  • Hak-Lehrer für Deutsch und Englisch, Krimiautor
  • www.hermannbauer.at

Foto Hermann Bauer bei einer Lesung @Flora Sommerbauer
Alle anderen Foto @Andrea Bauer

(veröffentlicht 08/2015)

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