Lebe jetzt und nicht irgendwann

Wie oft verschieben wir das Leben auf später, weil wir glauben, gerade keine Zeit zu haben.
Wie oft ergibt sich ganz spontan die Chance, etwas Schönes mit lieben Menschen zu erleben und doch lehnen ab. Wann hast du das letzte Mal gesagt „Ja, das wäre schön, aber ….“

und dann folgt meist eine ganze Litanei von Gründen, warum es doch gerade nicht geht.

Leila Kühne de Hahn spricht in ihrem Buch ‚Ja, aber …‘ von einer neuen Form des Aber-Glaubens und erklärt das so.

Alles was vor dem dem ABER steht, ist das, was wir fühlen, unseren Herzenswünschen. Alles was nach dem ABER kommt, ist das was wir denken, also Gründe, die unser Ego anführt – Gründe, warum es eben doch nicht geht. Doch in dem Moment wo wir den Satz zu Ende sprechen, schneiden wir uns von unseren Gefühlen ab. Ja, wir nehmen sie gar nicht mehr wahr.

Spannend wird es jedoch, wenn wir – ehe wir einen Satz mit ABER fortsetzen – kurz innezuhalten und, in Gedanken, einen Punkt machen. Das gibt uns einen kurzen Moment Zeit, unsere Gefühlen wahr zu nehmen, mit ihnen in Kontakt zu kommen und zu erkennen, was wir wirklich wollen.

Wer es ausprobiert, merkt schnell, dass das allein schon einen Riesenunterschied macht.

Plötzlich stellen wir fest, dass es doch wirklich schön wäre, wenn wir mit Freunden etwas Spontanes tun könnten. Und wir fragen uns, ob es nicht doch möglich wäre. Oft genug entdecken wir dann, dass die Arbeit zwar gemacht werden muss, doch auch etwas später erledigt werden kann; dass wir zwar für heute etwas anderes geplant haben, doch so wichtig es auch ist Zeitpläne zu machen, so sind diese doch nicht in Stein gemeißelt. Wenn wir ein wenig umplanen, ergibt sich vielleicht die Möglichkeit, um doch diesen schönen Moment mit lieben Freunden erleben zu können.

Klar, manchmal geht es wirklich nicht. Doch indem wir vor dem ABER einen Punkt machen, haben wir wenigstens die Chance, wahr zu nehmen, was wir wirklich wollen. Dadurch werden wir viel mehr von dem erleben, was unser Leben erst so richtig schön, reich und erfüllt macht – eben diese herrlich spontanen Abenteuer, die noch lange in uns nachschwingen und uns erst das Gefühl geben, richtig lebendig zu sein.

Also mach öfter mal einen Punkt 😀 – befrei dich von deinem Aber-Glauben und
LEBE dein Leben – bis zum letzten Atemzug – spontan und voller Freude.

Ja, aber…: Die heimliche Kraft alltäglicher Worte und wie man durch bewusstes Sprechen selbstbewusster wird von Leila Kühne de Haan

Denn die meisten Menschen, bereuen – spätestens wenn es mit ihnen zu Ende geht – dass sie viele Chancen nicht genutzt haben. Der argentinische Schriftsteller Jorge Luis Borges (1899 – 1986) hat es kurz vor seinem Tod sehr treffend zusammengefasst:

Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte,

im nächsten Leben würde ich versuchen,
mehr Fehler zu machen.
Ich würde nicht mehr so perfekt sein wollen,
ich würde mich mehr entspannen.
Ich wäre ein bisschen verrückter,
als ich es gewesen bin.
Ich würde viel weniger Dinge so ernst nehmen.
Ich würde nicht so gesund leben.
Ich würde mehr riskieren, würde mehr reisen,
Sonnenuntergänge betrachten, mehr bergsteigen,
mehr in Flüssen schwimmen.
Ich war einer dieser klugen Menschen,
die jede Minute ihres Lebens fruchtbar verbrachten;
freilich hatte ich auch Momente der Freude,
aber wenn ich noch einmal anfangen könnte,
würde ich versuchen, nur noch gute Augenblicke zu haben.
Falls du es noch nicht weißt,
aus diesem besteht nämlich das Leben;
nur aus Augenblicken; vergiss nicht den jetzigen.
Wenn ich noch einmal leben könnte,
würde ich von Frühlingsbeginn an
bis in den Spätherbst hinein barfuß gehen.
Und ich würde mehr mit Kindern spielen,
wenn ich das Leben noch vor mit hätte.
Aber sehen Sie … ich bin 85 Jahre alt
und ich weiß,
dass ich bald sterben werde.“

IMG_2178_1024Warte nicht, bis du zu alt bist um dein Leben zu genießen – lebe JETZT, denn

eines Tages, Baby, werden wir alt sein

wie Julia Engelmann es in ihrem Gedicht „One day“ so treffend formuliert hat.
Darin heißt es:


Ich denke zu viel nach,
ich warte zu viel ab,
ich nehme mir zu viel vor,
und ich mach davon zu wenig.

Und eines Tages, Baby, werde ich alt sein,
oh Baby, werde ich alt sein
und an all die Geschichten denken,
die ich hätte erzählen können.
….
Und die Geschichten,
die wir stattdessen erzählen,
werden traurige Konjunktive sein wie –

Wenn wir dann alt sind und unsere Tage knapp
– und das wird sowieso passieren –
dann erst werden wir kapieren,
wir hatten nie was zu verlieren.
Denn das Leben, das wir führen wollen, 
das können wir selber wählen.
Also los!, schreiben wir Geschichten,
die wir später gern erzählen. 

Das sind nur ein paar Auszüge aus dem Text.

Doch hier ist das großartige Video mit dem Auftritt von Julia beim 5. Bielefelder Hörsaal-Slam.,
Diese YouTube-Video wurde über 6 Millionen Menschen begeistert hat.

Julias wunderschöne Texte zum Nachdenken gibt es auch in Buchform:

Eines Tages, BabyPoetry-Slam-Texte
von Julia Engelmann

Leseprobe zu „Eines Tages, Baby“

Wir können alles sein, Baby: Neue Poetry-Slam-Texte

Leseprobe zu „Wir können alles sein, Baby“

Genieße dein Leben 

und frag dich immer wieder mal:

Wovon will ich mehr in meinem Leben
und 

wovon will ich weniger?

Schreib es auf, mach es dir bewusst und lebe danach. So wird dein Leben – Stück für Stück – schöner, reicher und erfüllter.

Und denk dran:
Es ist DEIN Leben.
Es wurde dir geschenkt, damit du es voll auskostest und Freude daran hast.
Mach keine Generalprobe daraus.

LEBE – JETZT.

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2 Kommentare, sei der nächste!

  1. Hallo Andrea,

    du hast mir voll aus dem Herzen geschrieben. Super Artikel. Die letzte Frage – wovon wir mehr und wovon weniger haben wollen – sollten wir uns immer wieder stellen.

    Zu dem Thema hatte ich gestern noch ein kurzes Gedicht gelesen.

    Es war ein vorsichtiger Mann,
    der niemals etwas wagte,
    er lachte nie, er spielte nicht,
    nie sang, noch Gott er fragte.

    Und als er eines Tages stirbt,
    sagt die Versicherung ein NEIN,
    Macht geltend, dass wer nie gelebt,
    kann nicht gestorben sein.

    Danke nochmal für deine Impulse und viele Grüße,
    Johannes

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