Über das Haus selbst war ich ein wenig enttäuscht, doch die Ausstellung der Sammlung Franz Hauer, welche im Untergeschoss zu finden ist, hat mich begeistert – absolut sehenswert.
Auf dem Rückweg vom Waldviertel nach Wien mach ich gern einen Abstecher in die Kunstmeile Krems. Diesmal habe ich in die neue Landesgalerie Niederösterreich erkundet.
Die Architektur
Das Haus mag ja als architektonisches Highlight gelten, doch die Ausstellungsflächen sind für meinen Geschmack viel zu verwinkelt. Besonders in den oberen Etagen bleibt kaum Platz für eine vernünftige Hängung von Bildern. Das führt dazu, dass der Abstand zu den Bildern oft nur sehr gering ist, was besonders bei größeren Formaten schwierig wird. Eigentlich schade, dass hier nicht mehr auf den Verwendungszweck eingegangen wurde.
Mehr über den architektonischen Aspekt des Hauses findest du hier
Schön finde ich die Aussicht von der Dachterrasse auf das Stift Göttweig.
Ausstellung: Franz Hauer
Das ‚Niederösterreichische Landesmuseum‘ widmet das gesamt Untergeschoss dem Leben und der Sammlung von Franz Hauer. Die Ausstellung der Sammlung Franz Hauer ist sicher das Highlight des Museums.
Absolut sehenswert und einen Ausflug nach Krems wert.
FRANZ HAUER. SELFMADEMAN UND KUNSTSAMMLER DER GEGENWART
26.05.–16.02.2020 Landesgalerie Niederösterreich
- Oskar Kokoschka, Portrait Franz Hauer, ca. 1914 © Rhode Island School of Design, Provi-dence / Fondation Oskar Kokoschka / Bildrecht, Wien, 2018
- Albin Egger-Lienz, Totentanz, 3. Fassung, 1914 © Landesmuseum für Kärnten
Franz Hauer, ein Mann, der es geschafft hat, sich vom aus einfachen Verhältnissen hochzuarbeiten und zu einem erfolgreichen Geschäftsmann und Kunstsammler zu werden. Er muss ein ausgesprochen gewiefter Geschäftsmann gewesen sein, denn er hat das Griechenbeisl in Wien zu einer kleinen Goldgrube gemacht, die es ihm ermöglichte, sich seiner Leidenschaft für die Kunst zu widmen.
Er übergab die Leitung des Griechenbeisl einem Geschäftsführer und eröffnete in der Silbergasse eine Galerie. Wie sehr ihn die Sammelleidenschaft gepackt hat, erkennt man auch daran, dass er in nur 5 Jahren, zwischen 1909 und 1914, an die 1000 Werke junger Künstler erwarb. Darunter befanden sich hervorragende Werke von Hubert Lanzinger, Karl Sterrer, Anton Faistauer, Albin Egger Lienz, Egon Schiele und Oskar Kokoschka – die in dieser Ausstellung zu sehen sind.
Sein früher Tod im Jahr 1914 (er starb mit 47 Jahren an einer Blinddarmentzündung) setzte seinem Schaffen ein jähes Ende. Ein Großteil seiner Sammlung wurde in den darauffolgenden Jahren verkauft. Umso erfreulicher ist es, dass ein beträchtlicher Teil seiner Sammlung hier wieder zusammengeführt werden konnte. Ergänzt wird die Ausstellung mit wunderbaren Einblicken in die Verbindung Hauers zu den Künstlern seiner Zeit.
In der Pressemappe Franz Hauer findest du Infos zu der Bedeutung Franz Hauers für die Künstler seiner Zeit, welche Teil eines 3-jährigen Forschungsprojektes waren, die zu dieser tollen Ausstellung geführt haben.
Zur Ausstellung gibt es auch einen Katalog, herausgegeben von Christian Bauer.
Auch zu den übrigen Ausstellung findest du unter www.lgnoe.at/de/presse/Presseinformation Text und Bildmaterial.
Kunst & Kultur – „Was ist sonst noch möglich?“
(Jänner 2020)
Text: ©Andrea Bauer
Werkfotos: ©siehe Bildbeschreibung
Beitragsbild und Landschaftsaufnahme: ©Andrea Bauer
Hab nicht gedacht, dass dort eine so interessante Ausstellung ist LG Eva
Liebe Eva,
ich war auch überrascht, aber sehr positiv 😀
Ist einen Ausflug nach Krems wert.
Und mit der NÖ-Card ist der Eintritt gratis.
Liebe Grüße
Andrea